Werdegang

Dr. med. Helmut Wolschner

 

Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin
Curriculum vitae 

06.06.1969

Abitur ( in 18 Fächern)

27.05.1971

Staatliche Musiklehrerprüfung (Violine) an der Musikhochschule Köln,

seit 1975 Mitglied des Orchesters der deutschen Kinderärzte, Leitung: Prof. Melkus / Wien;
seit 2002 Prof. Fabricius / Berlin

01.10.1971

Diplom-Chemiestudium (Köln), externes Vorphysikum und                            Medizinstudium 1973-1978.

11.10.1974

Physikum in Münster, Beginn der wissenschaftlichen Arbeit im Sonderforschungsbereich 88: Teratologische Forschung und Rehabilitation Mehrfachbehinderter über die „Ultrastruktur einer bipolaren Wachstumsfuge“, elektronenmikroskopische Beurteilung von Transplantation und Wachstumsstimlation.

24.10.1978:

Auszeichnung der Dissertation: Verleihung des „Doktors der Medizin summa cum laude“.

03.11.1978

Staatsexamen Humanmedizin und

11.12.1978

Approbation in Münster.

1.1.-31.03.1979

Anästhesie-Assistent an der Raphaelsklinik Münster.

01.04.1979

Wissenschaftlicher Assistent an der Kinderklinik der Universität Münster bis 30.6.1984. Teilnahme an wissenschaftlich-oncologischen Studien der ALL-AML- BFM-gruppe, MTX-high-dose COSS Studie-Osteosarcom, HD 1982 M.Hodgkin- Studie, NHL-Studien, Wilms-TU-Studie, Neuroblastom-Studie, Weichteil-Sarkom und Ewing-Sarkom-Studie…

28.04.1984

Facharzt für Kinderheilkunde und Jugendmedizin

seit 08.08.1984

Privat- und Kassenpraxis in 32427 Minden, Königstr.116a

16.03.1987

Weiterbildungsermächtigung für Ärzte über ein Jahr.

Eigene Ideen und neue Einführungen in die Medizin, die nach meiner Niederlassung anerkannt wurden:

1979

MTX-u.a. Pharmaka-Akut-spiegelmessungen für die Intensivmedizin, Cardiologie und Oncologie. Vortrag 25.4.81 Gießen;  Einführung einer enzymimmunologischen Akut-Spiegelmeßmethode (Fa.Merck) in die UKM

1979

Anregung zur Einführung von MESNA zur Metabolitentgiftung – Vermeidung von Blasen-CA 8 Jahre nach Endoxan-therapie. Offiziell verbindliche Therapie ab 1986

1980

Proxen/Froben/Diclofenac – Ablösung des veralteten ASS-konzeptes bei der Therapie     der RA = Rheumatoiden Arthritis, Molekularbiochemischer Grundlagen-Vortrag

(1994: Bestätigung der neuen Therapieansätze durch die Rheumaklinik Garmisch-P. der Universität München; Einführung von Proxen in die Pediatrie!)

Juli 1974  

fiel mir ein Boulevard-Artikel über Ergebnisse eines Berliner Pathologen zum plötzlichen Kindstod auf. Eine Minderperfusion des Hirnstammes durch die unphysiologische Langzeit-Zwangs-Kopf-Lagerung in Bauchlage mußte Ursache für das gleichzeitige Aussetzen von Atmung und Herzaktion sein. In der Fachzeitschrift „Der Kinderarzt“ verfaßte ich einen Artikel mit einer Tabelle über Vor- und Nachteile der verschiedenen Schlaflagerungen des Säuglings. Mit meiner Niederlassung konnte ich 1984 die Halbschräg-Rückenlagerung der Säuglinge endlich offiziell in Minden einführen.

1992 wurde vom BGA die Bauch-Schlaflage als Ursache für plötzlichen Kindstod gesichert und in der Presse veröffentlicht.  Die komplette Seitlagerung wurde vielfach statt der Bauchlage bevorzugt. Studien belegten 2000, daß über 600 Säuglinge durch Bauchlage oder Kippen aus der Seitlagerung in die Bauchschlaflage jährlich in Deutschland starben, in Seitlage dysplasieren Hüften durch Aushebeln des obenliegenden Beines. Die unten liegende Lunge wird durch die obere komprimiert, Abklemmen der unteren Armgefäße in Seitschlaflage führt zu Lähmungen, zu dauerhaftem Überstrecken der HWS mit schweren neurologischen Störungen.


Seit meiner Niederlassung 9/1984 beobachtete ich bei über 30% der Säuglinge juckende krustige Ekzeme der Atopischen Dermatitis und Diarrhoe nach Belastung mit Fertigmenue`s (Gläschenkost). Viele offizielle Ernährungsvorschläge waren verantwortlich für Schübe Atopischer Dermatitis, für Nabelkoliken, Schlaf- und Gedeihstörungen bei Säuglingen und älteren Kindern. Spezielle oligoallergene Diät besserte meist innerhalb einer Woche. Eltern baten um Überweisung nach Hamburg. Ich besuchte 1985 einen Professor der Pharmakologie an der Universitäts-Augenklinik Hamburg, der mir die Reproduzierbarkeit der Effekte von speziellem Molkehydrolysat-Ultrafiltrat in seinem Labor demonstrierte. In einer Langzeitstudie 1985-1989 und einer Folgestudie 1992 konnte ich die starke Wirksamkeit des Oligopeptongemisches an 243 Patienten jeden Alters auch in on-off-Therapieverläufen nachweisen. Ich empfahl paediatrischen Oncologen die begleitende Anwendung von diesen Oligopeptonen bei cytostatischen Therapien mit dem Ziel der Verbesserung von Zellstoffwechsel, Proliferation von Knochenmarks-, Schleimhaut- und Hautzellen. Die Hautjuckreiz-mindernden und Schleimhaut-stabilisierenden Eigenschaften habe ich seit 1985 bei über 2000 Anwendungen nachgewiesen.
Seit 2003 wende ich zusätzlich Immunmodulatoren wie Pimecrolimus- und Tacrolimus-Creme mit Erfolg bei atopischer Haut und Schleimhaut an.


Die Einführung neuer Impfstoffe beschäftigt mich, seit ich 1980 im Gesundheitsamt Münster eine Impfsprechstunde mit über 80 Kindern durchführte,
Die Einführung innovativer Einzelimpfstoffe sowie moderner Kombinations-Vaccinen wollte ich verantwortlich mittragen. Von den acellulären Pertussisvaccinen in Japan lagen 1978 erste Berichte vor. 1988 veranstaltete Behring mit 20 Behring-Hoechst-Mitarbeitern und 20 Kinderärzten ein Impf-Symposium in Hannover. Meine Anregung, die Ganzkeim-vaccine DPT gegen einen acellulären Pertussis-Kombinations-Impfstoff TDPa zu ersetzen, konnte nicht umgesetzt werden. Nur 5% der norddeutschen Kinder wurden gegen Keuchhusten geimpft. Andererseits verliefen Wildinfektionen mit B. pertussis tödlich. So war ich motiviert, an der weltweiten Einführung der neuen acellulären Pertussisvaccine (acel-P Lederle) in einer deutschen Studie 1992 mitzuwirken. Zahlreiche weitere Impfstudien dienten der Zulassung von neuen verbesserten Kombinations-Impfstoffen auch im Vergleich mit US-Formulierungen:

  • 1997:     Acel-Immune*-HIB-Titer*,
  • 1998/99  Pneumococcen-7-9-valenten Konjugat- impfstoffe mit  DTPa/ IPV+  Hib (SB)vaccine, die europäische 6-fach DTPa-HBV-IPV-HIB (SB)-vaccine,
  • 2000      HIB-T(Fa.Lederle) Einführung
  • 2002-2003  orale 5-valente Rotavirus-Vaccine Rotateq*,
  • 2002/2003  7-valente Pneumo-Meningococcen-C-Konjugat-Kombinations-Vaccine von Wyeth,
  • 2004        orale monovalente Rotarix*-Vaccine von SKB,
  • 2005        MMR-VZV-kombinationsvaccine von SKB,
  • 2006  erneut Pneumococcen-7-Konjugatvaccine-Kombinationsstudien,
  • 2007        CRM197 – ACW135Y- Meningococcen-Konjugatvaccine,
  • 2007    Hepatitis-B-vaccine-Boosterstudie zur Wiederimpfung mit 6 Jahren
  • 2008    ADS-ADHS-Atomoxetin-Verlaufsstudie (Fa.Lilly)
  • 2009    13-valente Prevenar*-Kombinations-Zulassungsstudien
  • 2010     recombinante 4-Trägerprotein-Meningococcen-B-vaccine

Die Analgesie im Kindesalter hat mich seit der Zeit als Anaesthesist und später in der pädiatrischen Oncologie und Intensivmedizin beschäftigt. Ich führte KM- und LP-punktionen mit Stichkanalanaesthesien in der Kinderklinik Münster ein. 1984 lernte ich die Oberflächen-Anaesthesie mit EMLA kennen. Seither bereitete ich chirurgische Oberflächeneingriffe mit EMLA-Occlusion vor. Im Mai 1987 vertrat ich auf dem ersten Pediatrischen Analgesie-Symposium in Deutschland Fortschritte in der ambulanten Kinderschmerztherapie. Mein Beitrag wurde in die Veröffentlichung „Analgesie bei Kindern“ perimed-Verlag 1987 aufgenommen. Juni 1996 verfaßte ich eine aktualisierte Neuauflage. Als Ziel für die pharmazeutische Industrie formulierte ich, daß 1 Tr./ 3 kg die allgemeingültige Dosis-Regel sein sollte und Analgetika als buccal-resorbierbare Tropfenlösungen für die Pediatrie hergestellt werden sollten, da 5 Tropfen nie aspiriert, nie erbrochen werden. 1998 und 2003 nahm ich an Workshops über pediatrische Analgesie teil;  der Vortrag über „Schmerztherapie in der täglichen Praxis eines Pediaters“, wurde auch im perimed-Verlag veröffentlicht . Die Schmerztherapie-Empfehlungen habe ich 2012 erweitert und aktualisiert.


Die Früherkennung von Hüftdysplasien, Nieren-, Harnleiter- Blasen-, Darm-, Lunge-, Herz- und Hirnanomalien wurden meine Praxis-Schwerpunkte. Nur durch konsequentes Screening bei jedem Kind ließen sich in der Neugeborenen- und frühen Säuglingsphase schwere Störungen, ja tödliche Entwicklungen vermeiden. Hüftdysplasien habe ich so bei Neugeborenen durch Spreizschalen mit Rest-Rotationsbeweglichkeit für die Durchblutung der Wachstumsfugen frühzeitig eingerichtet, Sichelfüße mit IPOS-Sandalen schmerzfrei frühkorrigiert. Tumoren, Megaureteren und Hydronephrosen, andere Fehlbildungen der Harnwege, Darmanomalien wie M. Hirschsprung, schwere angeborene Herzfehler wie Double outlet right ventricle, Aorten-, Pulmonal-Klappenstenosen, Atrium-, Ventrikelseptumdefekte konnte ich so frühzeitig zur rechtzeitigen Intervention in Spezialzentren einweisen. Eine Arbeit schrieb ich über die neurodegenerative Seitelberger Krankheit.

Asthma bronchiale war ein Stiefkind der Pediatrie wie die Atopische Dermatitis. Um den Eltern eine Dosierhilfe für Berotec 0,5% Lösung zu geben, fand ich rechnerisch und empirisch ein Dosierungsschema für die inhalative und orale Anwendung. Eine Arbeit über die vereinfachte Anwendung des Stufenschema`s der Asthmatherapie erschien im periscop 22/4, 1991. Die Effizienz der Pariboy-Inhalation ließ sich mit Überstülpen eines vorn aufgeschnittenen Kautschuk-saugers über das Inhalations-Mundstück bessern, wenn auch heute dokumentiert ist, daß nur maximal 10 % des Inhalates so die Bronchiolen erreichen. Ein großer Teil des Wirkstoffes wird in der Mundschleimhaut resorbiert oder in den Magen geschluckt. Nach Asthma-Symposien in Telfs und Madrid änderte ich April 1998 den Asthma-Therapie-Stufenplan:

1.)Singulair*=Montelikast (1x/Wo) wurde Basistherapeutikum
2.) das rasch wirksame Foradil- P* =Formoterol(2×12µg/Kps/d) mit guter Pulmonal -Deposition wurde Bedarfsmittel mit Sekretolytikum N-acetylcystein (200mg/10 kg/d)
3.) Flutide* , Asmanex*-oder Budesonid-Pulver-kapseln als antiinflammatorisches inhalatives Cortison nur für max. 6 Wochen, da kein besseres Langzeitergebnis nach Dauer-Cortisontherapie als mit Kurzzeit-Cortisoneinsatz nachweisbar ist. Singulair war in der FeNO- und Spirometrie-Kontrolle der Cortison-Dauertherapie überlegen!
Viele definierbare Hausmittel (Silbereiweiß-acetyltannat, Pyoctanin, Xylitol, Melisse, Inhalation mit 5% NaCl=Kochsalz-Lösung) habe ich überprüft und dem unkritischen Einsatz von undefinierbaren „Alternativa“, aber wenn immer möglich auch dem nicht indizierten Einsatz von Antibiotika, Analgetica und Cortison vorgezogen. Die „Homöopathie“ habe ich als eine mögliche, z.Zt. nicht beweisbare Übertragung elektromagnetischer Schwingungen aus Ursprungsmaterie ggf.via Quarks auf Lactose-globuli verstanden und seit 1985 bei Befindlichkeitsstörungen kontrolliert eingesetzt. Die Placebowirkung (70%) der Homöopathika ist mittlerweile bewiesen.


USA-Erfahrung: Der Vergleich der John-Hopkins Children Center Neonatology und University of Maryland, Baltimoore April 1994 sowie einer großen modernen Kinderarztpraxis in Frederick mit der Pediatrie in Deutschland war ernüchternd: Kein Sonographiegerät auf der Intensivstation und in der Gruppenpraxis, zu schmale Untersuchungsliegen in winzigen Innenräumen ohne Tageslicht mit knisternden Papierauflagen verhinderten Auskultation, orthopädische und neurologische Untersuchung. In den USA-Pediatrischen Praxen beherrschen AIDS, Hepatitis B, C, Sexualkonflikte 13-jähriger Frühschwangerer, Drogenabhängigkeit von Jugendlichen den Tagesablauf! Auf den Intensivstationen und in den Poliklinik-Aufnahmen dominieren afrikanische Kinder drogenabhängiger jugendlicher alleinstehender Mütter und Straßenkinder zwischen 6 und 12 Jahren. – Bei der Fa. Lederle in Pearl River, New York diskutierte ich am 6.4.1994 mit wechselnden 16 Gesprächspartnern über die in den nächsten 15 Jahren auf dem alten Kontinent – in Europa einzuführenden Impfstoffe. Fachlich war dies ein wunderbares Erlebnis.


Ästhetische Microchirurgie als minimal invasiver Eingriff mit einem hochentwickelten Computer-Laser führe ich seit 2000 durch. Die Zahl kindlicher Pigmentnaevi mit potentiell-maligner Entartung wächst. Die prophylaktische sichere Entfernung nach histologischer Absicherung ist praeventiv sinnvoll.


Eine effektivere Therapie der akuten Diarrhoe mit Elektrolyt, Epicatechin und Kuhmilch-Peptiden ist das Ziel weiterer Studien. Dazu muß die Epicathechin-Dosis gegenüber der ersten Studie 2011-2012 deutlich angehoben werden.

Die Milumil mild Anwendungsstudie 2014 in meiner Praxis bewies die signifikante Abnahme von Abdominalkoliken der Studienteilnehmer im Vergleich zu einer Säuglingsgruppe mit gleichen Beschwerden zu Therapiebeginn.

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